Frauen und Mädchen stärken und schützen – jeden Tag!

Pressemitteilung des Landesintegrationsrates NRW zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen 2021

Am 25. November 2021 begehen wir den Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. In den Jahren 2020 und 2021 ist eine besorgniserregende Erhöhung der erfassten Gewalttaten, die gegen Frauen und Mädchen verübt werden, zu verzeichnen. Auffällig sei nach Angaben des Regionalen Informationszentrums der Vereinten Nationen (UNRIC), der weltweite Anstieg von Gewalt gegen Frauen in Zeiten der Corona-Pandemie.[1]

Die Bandbreite an Gewalttaten reicht von Stalking, sexistischer Hasskriminalität im Internet, über körperliche und sexuelle Gewalt und Zwangsprostitution bis hin zum Mord. Während im öffentlichen Raum vor allem sexuelle Übergriffe erfolgen, finden Körperverletzungen und Femizide oftmals in (ehemaligen) Partnerschaften statt. Im letzten Jahr sind in Deutschland 148.031 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt geworden, ein Anstieg von über 6.000 Fällen.[2] Die Mehrzahl der Täter von häuslicher Gewalt ist männlich, 80 % der Opfer sind weiblich[3].

„Die Zunahme von Gewaltakten gegen Frauen und Mädchen allein im häuslichen Umfeld macht mich wütend und fassungslos,“ erklärt Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW. „Wir müssen noch viel mehr tun, um Frauen und Mädchen zu stärken und zu schützen. Gesamtgesellschaftlich müssen wir der Benachteiligung und Herabsetzung von Frauen und Mädchen auf allen Ebenen entgegentreten! Es ist nicht hinnehmbar, dass in Deutschland jede dritte Frau einmal im Leben körperliche Übergriffe und/oder sexuelle Gewalt erleidet.“[4]

Sorge bereiten Keltek auch Vorverurteilungen gegenüber Menschen mit internationaler Familiengeschichte im Bereich der häuslichen Gewalt. „Dieser Ansatz ist der wirksamen Bekämpfung genderspezifischer Gewalt nicht dienlich. Im Gegenteil, denn rassistische Vorurteile sorgen bei Frauen und Mädchen mit internationaler Familiengeschichte für eine weitere Schwächung ihrer Position.“ Gerade Frauen und Mädchen, die tagtäglich Diskriminierung erfahren, werden häufiger Opfer von Gewalt durch ihren (Ex-)Partner – unabhängig vom sozialen Status.[5]

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[1] https://unric.org/de/15042021coronaunfpafrauen/ abgerufen am 25.11.2021.

[2] Kriminalstatistische Auswertung Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes, Berichtsjahr 2020.

[3] Statistische Daten aus dem Jahr 2019. Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/943644/umfrage/verteilung-der-opfer-von-gewalt-in-der-partnerschaft-nach-straftat-und-geschlecht/ abgerufen am 24.11.2021.

[4] https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt/haeusliche-gewalt-80642 abgerufen am 24.11.2021.

[5] Gesundheitliche Auswirkungen von Gewalt gegen Frauen. Bericht des Robert-Koch-Instituts, 2020.