Neue Chancen auf deutsche Staatsbürgerschaft. Herausforderungen bleiben aber bestehen!
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Das EM-Achtelfinalspiel zwischen Österreich und der Türkei wird nicht im Free-TV übertragen. „Das ist inakzeptabel! In Deutschland leben über 3 Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln und fast 200.000 Personen mit Österreichischer Staatsbürgerschaft. Ihre Bedürfnisse und Wünsche werden nicht ernst genommen. Das ist eine Ungleichbehandlung der Einwohnerinnen und Einwohner unseres Landes und damit gegen die Prinzipien unseres Grundgesetzes. Dieses Verhalten führt zum Vertrauensverlust seitens der Menschen mit internationaler Geschichte in öffentliche Institutionen. Der Auftrag von öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstaltern ist klar definiert. Sie müssen mit ihren Programmen den Zuschauern und Zuhörern umfassend und ausgewogen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung anbieten. Sie haben damit den Auftrag, im Sinne der Gebührenzahler zu handeln.“, führt Tayfun Keltek, der Vorsitzende des Landesintegrationsrates NRW aus.
Diese Entscheidung überrascht nicht. Obwohl die türkische Filmindustrie nach Hollywood und Indien einen der oberen Plätze in der Produktion von Filmen bzw. Beiträgen einnimmt, gibt es kaum Filme, die in öffentlichen rechtlichen Kulturangeboten zu sehen sind. Die zielgruppenspezifischen Angebote für Menschen mit internationaler Geschichte wurden in den letzten Jahren mit unterschiedlichen Begründungen reduziert.
„Dass eine Entscheidungskorrektur im Sinne der betroffenen Menschen möglich ist, zeigt uns das Beispiel Berlin. Die Senatorin für Inneres und Sport, Iris Spranger, gab auf einer Pressekonferenz bekannt, dass das Achtelfinalspiel entgegen der ursprünglichen Planung auf der Fanmeile am Brandenburger Tor gezeigt werden wird. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“, ergänzt die stellvertretende Vorsitzende und Rundfunkratsmitglied Ksenija Sakelšek.
„Die langjährigen Forderungen des Landesintegrationsrates nach Gleichbehandlung und Anerkennung der gesellschaftlichen Vielfalt müssen dringend auch bei derartigen Aktivitäten berücksichtigt werden, um dem Rechtspopulismus die Stirn bieten zu können“, so Tayfun Keltek abschließend.