Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen startet mit Partnern Kampagne zum kommunalen Wahlrecht für alle Migrantinnen und Migranten
27. November 2014Vorstand des Landesintegrationsrates NRW neu aufgestellt! Sechs Frauen und elf Männer aus neun Herkunftsländern bilden nun den Vorstand – Der Vorsitzende, Tayfun Keltek, wird in seinem Amt bestätigt
15. Dezember 2014Pressemitteilung vom 12. Dezember 2014.
Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates Nordrhein-Westfalen: „Als Kölner mit dem so genannten ‚Migrationshintergrund‘ bin ich froh darüber, dass unsere Stadt die Kraft dazu findet, sich immer wieder klar gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu positionieren – dies macht unsere gemeinsame Heimatstadt Köln aus!“
Tayfun Keltek weist darauf hin, dass die Migrantenverbände und Moscheeverbände bereits seit vielen Jahren vergebens vor der wachsenden Islamophobie in der Gesellschaft gewarnt haben. So wurde z.B. mehrfach beim Islamgipfel der Bundesregierung gefordert, geeignete Maßnahmen wie z.B. Projekte und Kampagnen für mehr religiöse Toleranz zu initiieren. Stattdessen wurde aber z.B. durch den damaligen Bundesinnenminister Friedrichs versucht, die Migrantenbände und Moscheevereine mit so genannten „Sicherheitspartnerschaften“ als „Agenten“ zur Meldung „islamischer Umtriebe“ an die Behörden zu „missbrauchen“, so dass – so die protestierenden Vertreter der muslimischen Verbände – die vielfältigen Erscheinungsformen des Islams in Deutschland wieder einmal auf extremistisches Potential und Gefahrenmomente reduziert wurden.
Tayfun Keltek erinnert in diesem Zusammenhang an die große Verantwortung der Medien und appelliert, bei der Berichterstattung über Migrantinnen und Migranten keine Klischees zu verbreiten und die Unterschiedlichkeit der Menschen – und gerade auch bei den Menschen mit Migrationshintergrund zu berücksichtigen.
Dies sei auch bei der Berichterstattung über den Islam wichtig – es müsse immer deutlich werden, dass es genauso wie im christlichen Glauben eine Vielzahl unterschiedlicher Richtungen und Sichtweisen gebe und es „den Islam“ genauso wenig gebe wie „das Christentum“. Zentral seien immer die im deutschen Grundgesetz garantierte Unantastbarkeit der Menschenwürde an der sich alle Religionen zwingend messen lassen müssten.
Gleichzeitig warnt Keltek davor, unbekannte religiös-extremistische Gruppen durch eine populistische Berichterstattung „groß“ zu machen.
Tayfun Keltek dankt ‚Arsch huh‘ für die Organisation und Durchführung der Kundgebung ‚Du bes Kölle‘ und ruft alle Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Teilnahme auf.