Natürliche Mehrsprachigkeit als Chance: Ein überfälliger Schritt für das Bildungssystem in NRW
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In einem Interview mit dem Magazin „BildungsIMPULSE – Regionale Ansätze und Strategien im Bildungsmanagement“ stellt der Landesintegrationsrat NRW seine Positionen zu Chancengerechtigkeit, Mehrsprachigkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt dar. Im Mittelpunkt steht ein modernes Verständnis der Migrationsgesellschaft: Nicht Anpassung, sondern Gleichstellung, Anerkennung und der Abbau von Diskriminierung sind entscheidend für ein gelingendes Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Bildungsgerechtigkeit. Kinder und Jugendliche mit internationaler Familiengeschichte bringen wertvolle Kompetenzen mit – allen voran ihre natürliche Mehrsprachigkeit. Diese wird im Bildungssystem bislang zu wenig genutzt. Der Landesintegrationsrat versteht Mehrsprachigkeit nicht als Defizit, sondern als Ressource, die Lernprozesse stärkt, Identitätsentwicklung fördert und den Bildungserfolg aller Schülerinnen und Schüler verbessern kann.
Gleichzeitig positioniert sich der Landesintegrationsrat klar gegen migrationsfeindliche und rechtspopulistische Tendenzen. Die Ausschüsse für Chancengerechtigkeit und Integration in den Kommunen stehen für Demokratie, Vielfalt und Zusammenhalt. Ziel ist es, den gesellschaftlichen Blick weg von Spaltung hin zu gemeinsamen Lösungen zu lenken – für faire Bildungschancen, soziale Sicherheit und echte Teilhabe.
Für die kommenden Jahre fordert der Landesintegrationsrat einen Paradigmenwechsel im Bildungssystem: weg von einer defizitorientierten Sichtweise, hin zu einer konsequenten Förderung von Potenzialen. Dazu gehören durchgängige mehrsprachige Bildungsangebote von der Kita bis zum Abitur, eine bessere Nutzung vorhandener Ressourcen sowie eine klare politische Verantwortung für die Umsetzung.
Denn NRW ist vielfältig – und wird es bleiben. Ein gerechtes und inklusives Bildungssystem ist der Schlüssel, um diese Vielfalt als Stärke zu nutzen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig zu sichern.
