Die Initiative „Lebendige Mehrsprachigkeit“ wurde auf Anregung des Landesintegrationsrates NRW durch den Staatssekretär für Integration des Landes NRW ins Leben gerufen und nimmt die Sprachenvielfalt der in unserem Land lebenden Menschen in den Blick.
Bereits seit vielen Jahren setzt sich der Landesintegrationsrat für die Förderung der natürlichen Mehrsprachigkeit und die Wertschätzung der Kompetenzen der Menschen mit Migrationshintergrund ein. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass mehrsprachige Angebote in den Bildungsinstitutionen eine positive Antwort auf unsere immer vielsprachiger werdende Gesellschaft und das zusammenwachsende Europa sind. Mehrsprachige Angebote stärken die mehrsprachig aufwachsenden Kinder und Jugendlichen: Sie verbessern ihre Schulerfolge und unterstützen sie bei der Herausbildung ihrer Identität. Dabei wird nicht nur das korrekte Erlernen der Herkunftssprache, sondern auch der deutschen Sprache gefördert. Die Förderung der natürlichen Mehrsprachigkeit ist zugleich ein wichtiger Impuls für das Sprachlernen der gesamten Gesellschaft, sie schafft neue positive Bedingungen für ein erfolgreiches Sprachlernen auch der Einsprachigen.
Mittlerweile wurde durch Gesetze und Erlasse eine gute Basis in NRW geschaffen, um vorhandenen Potentiale zu nutzen. Massive Umsetzungsdefizite in den Kommen sorgen allerdings dafür, dass das Thema nicht vorankommt. Das Ziel der Initiative ist es daher, durchgängige mehrsprachige Bildungsangebote vom Elementarbereich bis hin zu Sekundarstufe II im Land einzuführen und auszubauen. Der Landesintegrationsrat NRW wird als Partner der Initiative diese koordinieren und seine Strukturen nutzen, um den Umsetzungsprozess voranzutreiben.
Zunächst werden fünf Regionen in den Blick genommen, in denen mehrsprachige Angebote eingeführt und ausgebaut werden sollen. In einem zweiten Schritt wird die Initiative auf weitere Regionen ausgeweitet. Die Landesregierung ist mit dem Integrationsministerium, dem Schul- und dem Jugendministerium in die Initiative eingebunden. Neben dem Landesintegrationsrat NRW beteiligt sich als Partner auch die Landesweite Koordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren (LaKI).
Die Auftaktveranstaltung fand am 17. September 2015 in Düsseldorf statt. Eingeladen waren Vertreter aus der Wissenschaft, dem Städtetag NRW, dem DGB und zivilgesellschaftlichen Vereinen und Organisationen. Sie sollen die Initiative mit ihrer jeweiligen Expertise unterstützen und begleiten.
Lesen Sie hier die Rede des Vorsitzenden auf der Auftaktveranstaltung.
Lesen Sie hier die Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales NRW