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Rückblick auf die Veranstaltung am 14.04.2016 in Düsseldorf

Der Landesintegrationsrat NRW widmete sich mit der Veranstaltung dem Thema der politischen Beteiligung von Migrantinnen in Nordrhein-Westfalen. Welche strukturellen Hürden müssen Frauen mit Migrationshintergrund überwinden, wenn sie ein politisches Amt bekleiden wollen? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um ihre Beteiligung auf allen politischen Ebenen zu steigern? Erbil Eren, Vorstandsmitglied im Landesintegrationsrat NRW und Verantwortliche für den Arbeitskreis „Frauen“ machte deutlich, dass Frauen mit Migrationshintergrund großes Interesse an politischer Beteiligung haben. Das spiegele sich an der wachsenen Zahl weiblicher Mitglieder in den nordrhein-westfälischen Integrationsräten deutlich wider. Nach den Integrationsratswahlen im Mai 2014 habe sich der Frauenanteil von 26,8 Prozent auf ca. 35,7 Prozent gesteigert. Auch gut ein Drittel der Gremien habe eine Frau als Vorsitzende. In den Stadträten, Landtagen und im Bundestag seien Migrantinnen aber viel zu wenig vertreten. Hier müsse Einiges passieren, damit die Lebensrealität der Bevölkerung auch auf allen politischen Ebenen repräsentiert wird.

Dieser Forderung schloss sich die Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Frau Barbara Steffens an, die den Hauptvortrag der Veranstaltung hielt. Die Ministerin machte deutlich, dass in Deutschland die Strukturen nach wie vor auf die Zeitbalance der Männer ausgerichtet sind. Es sei notwendig, dass sich Frauen unabhängig ihrer Herkunft gegeseitig unterstützen und voranbringen. Während Frauen ihre Netzwerke nutzten, um Inhalte zu kommuniszieren und voranzutreiben, würden Männer Seilschaften bilden, die ihnen insbesondere dabei helfen, in bestimmte Positionen zu kommen. Abschließend appellierte die Ministerin an die Frauen in den Integrationsräten, sich mit Frauen ohne Migrationshintergrund zusammen zu tun und gemeinsam für ihre Anliegen zu kämpfen.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine Gesprächsrunde mit den Vorsitzenden der Integrationsräte aus Düsseldorf, Unna und Remscheid statt. Katharina Kabata, Ksenjia Sakelšek und Erden Ankay-Nachtwein berichteten von ihren Erfahrungen als Vorsitzende und den Hürden, mit denen Migrantinnen (und Migranten) in der Politik zu kämpfen haben. Sie zeigten aber auch Wege auf, die für sie in ihrer Kommune zum Erfolg geführt haben und gaben den Frauen im Publikum Anregungen für ihre Arbeit in den Integrationsräten.

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