
Stärkung der Teilhabe und klare Haltung gegen Rassismus
7. April 2025
Radeln für Demokratie und gegen Rechts
10. April 2025Pressemitteilung des Landesintegrationsrates NRW vom 8. April 2025
Drohmails mit rechtsradikalen Inhalten sorgten am gestrigen Montag für leere Schulen in Duisburg. 18.000 Schülerinnen und Schüler waren von Schulschließungen oder freiwilligem Distanzunterricht betroffen. Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW: „Ich bin zutiefst schockiert über diese Ereignisse. Heute sind die Schulen wieder geöffnet, aber wer kann mit gutem Gefühl dem Unterricht folgen? Wir alle kennen die grausamen Bilder von Amokläufen an Schulen. Nun haben wir es mit rechtsradikalen Drohungen auf eine ganze Reihe von Sekundar- und Gesamtschulen zu tun. Es ist unvorstellbar, einfach zur Tagesordnung überzugehen, als sei nichts passiert.“
In einem zunehmenden Rechtsruck können die Drohmails nicht als ‚falscher Alarm‘ abgetan werden. Erst Anfang des Jahres meldete das Bundesinnenministerium einen neuen Höchststand an rechtsextremen Straftaten.[i] Auch die Bereitschaft, rassistisches Gedankengut in Gewalt umzusetzen, ist massiv gestiegen. Angesichts des um sich greifenden Hasses und immer unverhohlener Hetze rücken Angriffe auf Schulen in den Bereich des Vorstellbaren. „Das muss Politik und Gesellschaft wachrütteln!“ erklärt Keltek. „Erneut hat sich gezeigt, dass Rechtsextremismus eine Gefahr für die ganze Gesellschaft ist. Wir können so nicht weitermachen und akzeptieren, dass unsere Kinder Opfer dieses menschenfeindlichen Irrsinns werden. Dennoch hoffe ich, dass hinter den Drohmails kein konkretes, rechtsextrem motiviertes Vorhaben steckte. Schulen sind Orte des Lernens und der persönlichen Weiterentwicklung, sie dürfen keine Orte der Angst sein. Als ehemaliger Lehrer denke ich auch an die betroffenen Lehrkräfte. Sie arbeiten ohnehin oft am Limit und ein mögliches rechtsextremes Attentat stellt eine erhebliche psychische Belastung dar.“
Nun muss alles daran gesetzt werden, die Hintergründe der Drohmails aufzuklären und dafür zu sorgen, dass die Schulen sicher sind. Wer ist der Absender der E-Mails? Wie konkret waren seine oder ihre Pläne? Sind weitere Schulen in weiteren Städten in Gefahr? „Diese Fragen müssen schnell und umfassend beantwortet und der bzw. die Täter zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Keltek. „Wir brauchen ein deutliches Zeichen an die Schülerinnen und Schüler, Eltern und an Lehrerschaft, aber auch an die gesamte Gesellschaft, dass Rassismus und Rechtsextremismus keinen Platz haben!“
[i] https://www.tagesschau.de/inland/rechtsextreme-straftaten-106.html, abgerufen am 08.04.2025.