Für Vielfalt und Zusammenhalt – Aufstehen gegen Rassismus und Rechtsextremismus
17. Januar 2024„Aufstehen!“ 5 vor 12 – aktiv für Demokratie
16. Februar 2024Pressemitteilung des Landesintegrationsrates NRW anlässlich des vierten Jahrestags des rassistischen Anschlags in Hanau
Vier Jahre sind vergangen seit dem rassistischen Anschlag in Hanau, bei dem neun junge Menschen ermordet wurden. Am 19. Februar 2020 wurden Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin von einem Rechtsextremisten in Hanau erschossen.
„Menschenfeindliche Positionen machen sich seit geraumer Zeit auch in der politischen Mitte breit. Diese Entwicklung ist besorgniserregend! Die Enthüllungen des Deportationstreffens in Potsdam haben gezeigt, dass Rechtsextremisten über Professionalität, Vernetzungsfähigkeit und Finanzkraft verfügen. Solche schrecklichen Pläne und Haltungen werden durch einen rechtsgerichteten gesellschaftspolitischen Diskurs flankiert“ so Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW.
Erneut fordert der Landesintegrationsrat NRW konsequente Maßnahmen auf allen Ebenen und in allen Institutionen, um rassistische Strukturen sowie menschenverachtende Denkweisen und Handlungen zu bekämpfen.
„Die Deportationspläne von Rechten haben gezeigt, dass die Gefahr für unsere Gesellschaft nicht unterschätzt werden darf. Unsere Demokratie und die Gesellschaft wird von antidemokratischen und verfassungsfeindlichen Kräften angegriffen. Jedoch hat die große Mehrheit in unserem Land mit zahlreichen Demonstrationen gegen die AfD gezeigt, dass sie, wenn es darauf ankommt auch zusammensteht und die Vielfalt in Deutschland schätzt. Menschen mit internationaler Familiengeschichte sind eine tragende Säule, die nicht mehr wegzudenken ist. Homogenes völkisches Gedankengut hat in Deutschland nichts zu suchen“, hebt Keltek hervor.
In der rechtlichen Gleichstellung von Menschen mit internationaler Familiengeschichte sowie der Schaffung von Chancengerechtigkeit liegt die Chance, Rassismus nachhaltig und präventiv zu bekämpfen und zu einem Randphänomen zu machen. Die demokratischen Parteien müssen sich uneingeschränkt hinter Menschen mit internationaler Familiengeschichte stellen und sich klar zur vielfältigen Einwanderungsgesellschaft bekennen.
„Alle Menschen, die in unserem Land leben, ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihres Aufenthaltsstatus, müssen Respekt und Wertschätzung erfahren. Anstatt durch Hass und Hetze zu spalten, müssen die positiven Aspekte von Migration und ihre Potenziale in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Anerkennung und Akzeptanz von Herkunftskulturen und -identitäten sowie die Förderung von mehrsprachigen und interkulturellen Kompetenzen sind für das Wohl der gesamten Gesellschaft zu verstärken und auszuschöpfen“, so Keltek abschließend.