„Ohne Angst verschieden sein“ – Vielfalt und Zusammenhalt fördern
6. Dezember 2024Gelungenes Seminar „Integrationsräte in NRW 2020 – 2025: Rückblick und Ausblick“
11. Dezember 2024Mitteilung des Landesintegrationsrates NRW am 10. Dezember 2024
Minister Dr. Limbach und Herr Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW, führten am Montag, den 9. Dezember 2024, ein konstruktives Gespräch zu zentralen Themen wie Diversität, Chancengerechtigkeit und der Stärkung staatlicher Institutionen in einer vielfältigen Gesellschaft.
Minister Dr. Limbach betonte, dass Justiz und öffentliche Institutionen die gesamte Gesellschaft widerspiegeln müssen, um Akzeptanz und Vertrauen zu stärken. Er unterstrich, dass Vielfalt und Chancengerechtigkeit in der Justiz einen klaren Gewinn darstellen. Nur so können wir staatliche Institutionen nachhaltig stärken. Aktuell sei der Anteil von Menschen mit internationaler Familiengeschichte, insbesondere in Führungspositionen, jedoch gering. Eine verstärkte Nachwuchsförderung und gezielte Werbekampagnen sollen helfen, dies zu ändern.
Tayfun Keltek hob hervor, dass Menschen mit internationaler Familiengeschichte nicht nur Potenziale für das Justizwesen mitbringen, sondern auch eine Ressource für die gesamte Gesellschaft darstellen. „Es braucht eine Wertschätzung dieser Kompetenzen, insbesondere in Bereichen wie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz, die für das Justizsystem von großem Nutzen sind.“ Diskutiert wurden unter anderem die Herausforderungen bei der Veröffentlichung der Nationalität von Tatverdächtigen sowie die Bedeutung einer fairen Berichterstattung. Einigkeit bestand darüber, dass Vorurteile nicht verstärkt werden dürfen. Die Justiz und die Sicherheitsbehörden seien Teil eines funktionierenden, sicheren Staates.
Erfolge aus regionalen Initiativen, wie der Kampagne „Mehr als Du siehst!“, sowie Vorschläge zur stärkeren Einbindung von Menschen mit internationaler Familiengeschichte, etwa in der juristischen Ausbildung, wurden ebenfalls thematisiert.
Beide Gesprächspartner betonten die Notwendigkeit, Chancengerechtigkeit in allen Lebensbereichen zu fördern und Defizitperspektiven abzulegen. „Interkulturalität ist kein Problem, sondern ein Gewinn“, so Keltek abschließend.