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18. März 2025Pressemitteilung des Landesintegrationsrates NRW zum Internationalen Frauentag 2025
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März macht der Landesintegrationsrat auf die anhaltenden Ungleichheiten aufmerksam, denen Frauen in Deutschland ausgesetzt sind. Noch immer stagniert Deutschland beim Thema Gleichstellung und politischer Partizipation von Frauen. Im deutschen Bundestag sind sie deutlich unterrepräsentiert und machen lediglich 32,4% der Abgeordneten aus. Seit 2008 hat sich ihr Anteil kaum erhöht. Der Frauenanteil in den Parlamenten anderer europäischer Staaten ist hingegen deutlich höher: in Spanien sind es 44,3%, dem vereinigten Königreich 40,5%, in den skandinavischen Ländern jeweils mehr als 43%.
Dieser Mangel an politischer Teilhabe hat weitreichende Folgen, da Entscheidungen oft ohne die Perspektiven von Frauen getroffen werden. Zahlreiche Themen betreffen Frauen und ihre Lebensrealitäten stärker als Männer. Dass genau diese Themen jedoch stiefmütterlich behandelt werden, ist kein Zufall. Ihre spezifischen Anliegen und Bedürfnisse werden nicht ausreichend berücksichtigt.
Ebenfalls steht Deutschland weiterhin vor dem Problem der geschlechtsspezifischen Lohnungleichheit. Noch immer verdienen Frauen in den gleichen Berufen durchschnittlich 16% weniger als ihre männlichen Kollegen – im Jahr 2000 waren es 21%. In 25 Jahren kann also lediglich eine geringfügige Verbesserung verzeichnet werden.
Besonders hart trifft es Frauen mit internationaler Familiengeschichte, da sie zusätzlich von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind. Sie haben es schwerer zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden und stoßen häufiger auf Vorurteile. In Führungspositionen sind sie besonders selten vertreten, weil ihnen der Zugang systematisch erschwert wird.
Um diese Ungerechtigkeiten abzubauen, fordert der Landesintegrationsrat gezielte Maßnahmen: Der Gender Pay Gap muss geschlossen, intersektionale Diskriminierung entschlossen bekämpft und der Frauenanteil in politischen Ämtern erhöht werden. „Strukturelle Maßnahmen und spezielle Förderprogramme sind notwendig, um sicherzustellen, dass Frauen – auch jene mit internationaler Familiengeschichte – die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt und in der Politik erhalten“ so Tayfun Keltek.