Das politische Engagement von Migrantinnen muss Beachtung finden!
10. März 2020Integrationsratswahlen online
25. Mai 2020Pressemitteilung vom 21. März 2020
Der Landesintegrationsrat NRW fordert den öffentlichen Zusammenhalt aller demokratischen Kräfte gegen Rassismus und rechte Gewalt. Es ist allerhöchste Zeit, dass Phänomen Rassismus als flächendeckendes und tief verwurzeltes Problem ernst zu nehmen und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus und rassistisch motivierten Straftaten umzusetzen. Das Schüren von Hass und Ressentiments gegen Menschen mit internationaler Geschichte hat eine neue Dimension erreicht.
„Wir leben in einer Zeit, in der die Hemmschwelle rassistische Übergriffe zu begehen gänzlich verschwindet und rechtsextreme Täter selbst vor Mordanschlägen nicht zurückschrecken. Es bedarf eines kollektiven Zusammenschlusses aller demokratischer Kräfte, um geschlossen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft zu kämpfen“, fordert der Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW, Tayfun Keltek, anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus.
Der Internationale Tag gegen Rassismus fällt in eine Zeit, in der sich insbesondere Migrantinnen und Migranten in Deutschland existenziell bedroht fühlen. Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, die rassistischen Anschläge in Halle und Hanau haben für die Unsicherheit der Gesellschaft – aber insbesondere der Migrantinnen und Migranten erheblich beigetragen. Weiterhin stehen rassistisch motivierte Anschläge auf Synagogen und Moscheen auf der Tagesordnung. Ein klares Bekenntnis für eine vielfältige und gleichberechtigte Gesellschaft seitens der Politik scheint in diesen Tagen ein wichtiges Signal zu sein, was jedoch in der gewünschten Deutlichkeit seit den frühen neunziger Jahren auf sich warten lässt. Die anstehenden Kommunal- und Integrationsratswahlen am 13. September 2020 diesen bieten die Möglichkeit, alle demokratischen Kräfte für eine friedliche und gleichberechtigte Gesellschaft zu mobilisieren.
Dazu bemerkt Tayfun Keltek: „Wer ernsthaft und glaubwürdig gegen Rassismus vorgehen will, muss den Betroffenen den Rücken stärken. Dazu gehört auch, für die Chancengleichheit aller Mitglieder der Gesellschaft zu sorgen. Die Einführung zumindest des kommunalen Wahlrechts für alle und die generelle Zulassung von Mehrstaatigkeit in Bezug auf alle Ethnien, stellen wichtige Elemente im Kampf gegen Rassismus dar.“
„Lokal denken – global handeln! Muss unsere gemeinsame Devise sein. Die künftigen Probleme der Gesellschaften, vor der die Menschheit steht, sind nicht ethnisch oder nationalistisch zu bewältigen. Internationale Solidarität ist das Grundprinzip zur Lösung der globalen Herausforderungen, wie z.B. Umwelt und Pandemien. Zur Bekämpfung von gesellschaftlichen Problemen wie der Rassismus müssen wir ungeachtet aller ethnischen und religiösen Unterschiede, gemeinsam und entschlossen handeln“, so Keltek abschließend.
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