Schändung des Mahnmals für Opfer rassistischen Terrors in Castrop-Rauxel

Pressemitteilung des Landesintegrationsrates NRW vom 11. August 2021

In Castrop-Rauxel wurde am vergangenen Wochenende der Gedenkort für die Opfer der NSU-Mordserie und weiter rassistischer Anschläge geschändet. Bislang Unbekannte sägten zwei der elf Bäume ab und beschädigten die Rinde weiterer Bäume, welche die Stadt erst vor Kurzem auf Initiative des örtlichen Integrationsrates gepflanzt hatte.

Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW: „Abermals wird uns mit dieser Schandtat vor Augen geführt, dass Rassismus und Rechtsextremismus die größte Gefahr für unsere vielfältige Gesellschaft darstellen. Es ist unserer aller Aufgabe, die Demokratie vor den Angriffen zu schützen und ihren Feinden entgegen zu treten.“

Die Initiative „10+1 Baum für die Opfer rechter Gewalt“ wurde vom Landesintegrationsrat NRW im Jahr 2020 ins Leben gerufen. Im Rahmen der Kampagne werden die NRW Integrationsräte gebeten, in ihren Kommunen das Pflanzen von elf Bäumen zur Erinnerung an die Opfer rechter Gewalt anzuregen. Die Einrichtung des Mahnmals in Castrop-Rauxel wurde mehrheitlich im Integrationsrat und Stadtrat beschlossen.

Auch in anderen Städten folgten die Räte den Anträgen der Integrationsräte und richteten durch das Pflanzen von Bäumen Orte des Gedenkens ein. „Wir sollten den beschämenden Angriff auf die Gedenkstätte in Castrop-Rauxel zum Anlass nehmen, noch mehr als bisher für eine Kultur der Toleranz und Akzeptanz zu werben, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem Alter friedlich und gleichberechtigt miteinander leben“, erklärt Tayfun Keltek. „Wir lassen uns von dem Hass nicht einschüchtern. Er zeigt uns, wie notwendig das Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus ist und bringt uns dazu, unsere Anstrengungen zu verdoppeln. Ich appelliere daher an alle Integrationsräte in NRW, die sich bislang nicht mit der Kampagne befasst haben, einen Beschluss zu fassen und sich für das Pflanzen von ‚10+1‘ Bäume vor Ort einzusetzen.“

Informationen zur Kampagne finden Sie unter: https://landesintegrationsrat.nrw/kampagne101-baeume-fuer-die-opfer-des-nsu/

»Druckversion (PDF)