Offener Brief: Humanitäre Einreise von Erdbebenopfern ermöglichen
10. Februar 2023Zweiter Offener Brief: Humanitäre Einreise von Erdbebenopfern ermöglichen
15. Februar 2023Pressemitteilung des Landesintegrationsrates NRW zum Welttag der Muttersprache 2023
Der von der UNESCO ins Leben gerufene Welttag der Muttersprache soll auf den Wert sprachlicher Vielfalt aufmerksam machen. Im Rahmen des Welttages am 21. Februar 2023 ruft auch der Landesintegrationsrat NRW zur Wertschätzung des Reichtums, der jeder Sprache innewohnt, auf. Tayfun, Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsratesbetont: „Die Zeit ist reif für die Förderung natürlicher Zweisprachigkeit. Hierin liegt der Schlüssel, den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen mit internationaler Familiengeschichte maßgeblich zu verbessern. Dies hat auch die Regierungskoalition Nordrhein-Westfalens erkannt und als Ziel im Koalitionsvertrag[1] formuliert. Nun müssen konkrete Schritte der Landesregierung folgen, damit eine konsequente Förderung des sprachlichen Reichtums in den Bildungseinrichtungen unseres Landes realisiert wird. Idealerweise sollten alle Kinder unserer Stadt bereits ab der Kita mehrsprachig gefördert werden.“
Die zielgerichtete Förderung der Familiensprachen nimmt die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Herkunftsidentität und vor allem ihren umfassenden bi- und multilingualen Kompetenzen in den Blick. Diese gehen mit metasprachlichen und kognitiven, aber auch interkulturellen sozialen Fähigkeiten einher. Das Potenzial bilingualer Förderung birgt ein tiefergehendes interkulturelles Verständnis, das einen gesamtgesellschaftlichen Gewinn darstellt. Dies wird auch den gesellschaftlichen Realitäten gerecht, denn viele Kinder und Jugendliche bringen bikulturelle Identitäten mit: Sie sind selbstverständlich deutsch – und verfügen über weitere Perspektiven; ein Reichtum, der allen im Bildungssytem zugutekommen kann und sollte!
Auch die UNESCO stellt den Wert sprachlicher Förderung klar heraus, in diesem Jahr mit dem Fokus auf digitaler Wissensvermittlung. Seit Jahren betont sie den Wert sprachlicher Vielfalt für eine nachhaltige Gesellschaftsentwicklung, die gegenseitigen Respekt befördert. Dies korrespondiert mit den Grundlagen der Sprachenpolitik der Europäischen Union, die u.a. auf interkulturelle Verständigung und Erhalt der Sprachenvielfalt abzielt.[2]
[1] Siehe Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen. Koalitionsvereinbarung von CDU und GRÜNEN, 2022 – 2027. S. 47, 58, 119.
[2] Vgl. https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/142/sprachenpolitik abgerufen am 14.02.2023.