Pressemitteilung des Landesintegrationsrates NRW zum Internationalen Frauentag 2022
Der Weltfrauentag 2022 steht unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine. Bei einem Großteil der Menschen auf der Flucht aus der Ukraine handelt es sich um Mädchen und Frauen mit ihren Kindern. Sie sind auf ihrem ohnehin gefährlichen Weg zusätzlich sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Diese ereignet sich nicht allein auf dem Fluchtweg, sondern nimmt in Kriegs- und Krisenzeiten allgemein messbar zu: Bereits 2020 haben laut einer Studie von Amnesty International in den umkämpften Regionen Donezk und Luhansk sowohl häusliche als auch sexuelle Gewalttaten an Mädchen und Frauen stark zugenommen.
„Frauen und Mädchen aus der Ukraine, Frauen und Mädchen weltweit sollen frei, selbstbestimmt und unversehrt leben,“ erklärt Tayfun Keltek. „Es ist wichtig, dass Politik und Zivilgesellschaft sich weiterhin gegen den Krieg stellen. Gleichzeitig müssen Flüchtende die Kriegsregionen sicher verlassen können und insbesondere Frauen und Kinder vor Gewalt auf der Flucht geschützt werden. Frauenrechtsorganisationen, die über Expertisen auf diesem Gebiet verfügen, müssen unterstützt werden,“ fordert der Vorsitzende des Landesintegrationsrates NRW.
Der Landesintegrationsrat bekräftigt erneut seine Forderung, Flüchtende unabhängig von Staatsbürgerschaft, Herkunftsland oder Religion unkompliziert und menschenwürdig aufzunehmen. An diesem Weltfrauentag werden zahllose Frauen und Mädchen in Kriegsgebieten Opfer von Gewalt, viele sind auf der Flucht auf sich allein gestellt. Überall auf der Welt werden Frauen und Mädchen, die für ihre Rechte einstehen, durch Regimes brutal unterdrückt. Die desolate Situation von Frauenrechtsaktivistinnen in Afghanistan insbesondere seit der Machtübernahme der Taliban ist hierfür ein weiteres trauriges Beispiel. Auch für afghanische Frauenrechtler/innen müssen dringend sichere Fluchtwege nach Deutschland geschaffen werden.
[1] Vgl. https://www.amnesty.org/en/documents/eur50/3255/2020/en/ abgerufen am 08.03.2022.
[2] Vgl. https://www.medicamondiale.org/nc/nachrichten/afghanistan-neue-welle-der-repression-gegen-frauenrechtsaktivistinnen.html abgerufen am 08.03.2022.